Keynote: "Zukünftige Rechenansätze - Moore's Prognose im Technologiewandel"

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Wolfgang Maier (IBM)

Kurzfassung

Die fortschreitende Digitalisierung basiert massgeblich auf der von Claude Shannon
definierten Informationstheorie und ihrer Implementierung durch Halbleiter Schaltkreise, deren Skalierung empirisch durch Moore's law beschrieben wird. Das Grundkonzept dieses Ansatzes ist es Information durch Bits zu beschreiben, die die kleinste denkbare Informationseinheit darstellen. Mit den fortschreitenden verfügbaren Datenmengen ist eine wachsende Erwartungshaltung zu beobachten durch entsprechende Analytikverfahren einen Mehrwert aus diesen Daten zu erhalten. Die Konsequenz dieser Vorgehensweise bedeutet sich mit zusehends komplexeren Datenstrukturen konfrontiert zu sehen, deren Bearbeitung durch massiven Rechenaufwand bewältigt werden kann. Andererseits stellt sich die berechtigte Frage, ob Aufgabenstellungen dieser Art durch komplexere Abstraktionslevel von Information effizienter bearbeitet werden können. Da Moore's law aufgrund der durch die Physik vorgezeichneten Limitierungen unausweichlich an Grenzen stösst sind neue Rechenansätze gefragt um Herausforderungen neuer Anwendungen, wie sie zum Beispiel aus der KI oder wissenschaftlichen Fragestellungen im Bereich der Materialforschung entstehen, entsprechend bewältigen zu können. Konzepte wie "brain inspired computing", welche neurosynaptische Mechanismen verwenden, oder "Quantum Computing", wo qBits als komplexere Informationsträger genutzt werden, repräsentieren solch neuen Rechenansätze.
Der Vortrag wird auf den derzeitigen Stand der Halbleitertechnologie unter dem Blickwinkel
von Moore's Prognose eingehen, kurz die unterliegenden Konzepte der Informationsthoerie
beleuchten und Einsichten auf neue Rechenansätze und deren Implementierungen vorstellen.

Curriculum Vitae

Wolfgang Maier (IBM)Wolfgang Maier ist seit Oktober 2012 Direktor Hardware Development des IBM R&D Labors in Böblingen.

Er begann seine IBM Laufbahn 1996 im Bereich Mainframe Firmware Entwicklung. Nach 3 jähriger Entwicklungstätigkeit übernahm er die Abteilungsleitung der IO Firmware. In dieser Aufgabe fokusierte  er sich verstärkt auf den Einsatz von IO Industriestandards in High End Servern. In den Jahren 2003 - 2005 leitete er die erste Implementierung der Infiniband Technologie für die IBM POWER Produktlinie als Program Manager im IBM Labor Austin(Tx). Nach seiner Rückkehr ins IBM Labor Böblingen trieb er die weitere Umsetzung von IO Industriestandards im Mainframe voran und übernahm zunächst die Leitung der  Hardware Entwicklung zentraler IO Komponenten sowie später auch die Leitung der Entwicklung von Mainframe und POWER Prozessorkomponenten. Sein derzeitiger Veranwortungsbereich umfasst zusätzlich die Gebiete System Packaging und Systemsteuerung mit starkem Fokus auf Workload Optimierung sowie Energieeffizienz. Seine derzeitiger Innovationsfokus liegt auf den Themen Künstliche Intelligenz und Quantum Computing.

Wolfgang Maier promovierte 1996 an der Universität Tübingen zum Thema Halbleiterlaser.