Automatisiertes Fahren wird zu einem der zukunftsträchtigsten Innovationsfelder. Die Wertschöpfung von Fahrerassistenzsystemen und hochautomatisierten Fahrfunktionen am Standort Deutschland wird laut einer aktuellen Fraunhofer-Studie im Jahr 2025 auf rund 8,4 Milliarden Euro geschätzt. Die Digitalisierung der Mobilität ist Chance und Herausforderung zugleich. Elektromobilität und intelligente Fahrzeugsteuerung bestimmen die zukünftige Mobilität und können die Sicherheit im Straßenverkehr erheblich steigern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Forschung zum automatisierten Fahren in Deutschland und startet jetzt eine neue Forschungsagenda, in der Projekte mit insgesamt 50 Millionen Euro unterstützt werden.
"Das Auto der Zukunft muss in Deutschland entwickelt werden. Es muss uns gelingen, die digitale Technologie so mit unserer erstklassigen Fahrzeugproduktion zu verschmelzen, dass wir weiterhin am Weltmarkt eine zentrale Rolle spielen. Ich sehe dafür gute Chancen", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka heute auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main. Wanka sprach zudem von zahlreichen nützlichen Entwicklungen, die das Fahren noch angenehmer machen. "Wir werden älter, wollen aber weiterhin mobil sein. Automatisiertes Fahren kann da sehr helfen. Auch Lärmbelastungen und Abgase werden weniger, da hochautomatisierte Fahrzeuge effizienter die Energie nutzen können. Wir forschen intensiv an der digitalen Sicherheit im Straßenverkehr, denn klar ist, dass Fahrzeuge künftig sicher vor Hacker-Angriffen sein müssen", so die Ministerin.
Auf der IAA übergab Wanka den Förderbescheid über 8 Millionen Euro für das erste Projekt mit dem Namen "autoSWIFT". Wissenschaft und Wirtschaft, darunter Audi als Koordinator, Bosch, das Forschungszentrum Informatik (FZI) in Karlsruhe, Globalfoundries, Hood und Infineon, arbeiten in dem Projekt gemeinsam daran, neueste Technologien schneller und passender zur Anwendung im Automobil zu bringen. Im Fokus stehen dabei neue Fahrzeugfunktionen, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette der deutschen Automobilherstellung samt Zulieferer entwickelt werden.
"Wenn wir uns überlegen, dass aktuell 80 Prozent aller wesentlichen Innovationen im Auto auf neuen elektronischen Systemen basieren, wird das Potenzial des Projektes sehr deutlich", betonte Wanka. Das BMBF reagiert damit auch auf gestiegene technische Anforderungen. Mehr Elektronik im Auto erfordert auch mehr Zuverlässigkeit, Sicherheit und Widerstandsfähigkeit besonders gegen hohe Temperaturen, harsche Umwelteinflüsse und elektrische Störsignale. "Wir wollen die Digitalisierung nutzen, um Fahrzeuge noch sicherer und energieeffizienter zu machen", sagte Wanka.