Förderbekanntmachung SElekt I4.0 des BMBF
Am 15.11.2014 hat das BMBF eine Bekanntmachung zur Förderung von "Sensorbasierten Elektroniksystemen für Anwendungen für Industrie 4.0 (SElekt I4.0)" veröffentlicht. Gegenstand der Förderung sind Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen im Rahmen industriegetriebener, vorwettbewerblicher Verbundvorhaben zum Thema "Sensorbasierte Elektroniksysteme für Industrie 4.0". Das edacentrum wird sich bei der Vorbereitung geeigneter Projekte für diese Ausschreibung genauso engagieren wie zuvor bei der Erarbeitung grundlegender Strategien und Roadmaps. Sprechen Sie uns an.
Die Vorhaben müssen über Innovationen im Bereich der sensorbasierten Elektroniksysteme mindestens drei der folgenden übergeordneten Zielstellungen verfolgen:
- die Optimierung, Flexibilisierung und Beschleunigung von Produktionsprozessen
- die industrielle Echtzeit-Prozesssteuerung über dezentrales Datenmanagement
- die selbständige und flexible Reaktion von Produktionsanlagen auf veränderte Umgebungsbedingungen
- die vorbeugende Instandhaltung von Maschinen und Anlagen und die verbesserte Überwachung von Industrieprozessen
- die Reduktion von Emissionen, Energieverbrauch, Ressourcen und Material in der industriellen Produktion
- die Etablierung eines Produkt-Lebenszyklus-Managements
Um die Leistungsfähigkeit zukünftiger Produktionssysteme zu steigern, sollen die geplanten Arbeiten zu sensorbasierten Elektroniksystemen insbesondere die folgenden Inhalte adressieren:
- vereinfachte Integration der Sensorsysteme in Produktionsprozesse (z. B. über "plug & produce"-fähige, flexibel adaptierbare Sensorsystem-Architekturen)
- an Anforderungen in der industriellen Produktion ausgerichtete Funktionsintegration und Systemintegration (z. B. über Multisensorsysteme, mikrohybride Integration und Mikroassemblage)
- Datenerfassung, -verarbeitung und -übertragung in Echtzeit (z. B. über schnellere Komponenten, Verarbeitungsalgorithmen, erhöhte Bandbreite und Reduktion von Datenmengen)
- Steigerung der Energieeffizienz bis hin zu Energieautarkie (z. B. über effiziente Komponenten, Energiemanagement, Energy Harvesting, Energiespeicherung)
- Steigerung der Autonomie (z. B. durch Lernfähigkeit, Entscheidungsfähigkeit, Selbstdiagnose, Selbstkalibrierung, Selbstkonfiguration und Selbstheilung)
- Steigerung der Sicherheit und Zuverlässigkeit (z. B. Funktionssicherheit, Datensicherheit und Manipulationssicherheit)
- Optimierung und Beschleunigung des Sensorentwurfs durch Einsatz und Entwicklung neuer EDA-Werkzeuge (Electronic Design Automation) zur Systemplanung und zum virtuellen Prototyping
- Erschließung neuer echtzeitfähiger Messverfahren für Anwendungen im Kontext von Industrie 4.0
Bei allen Anwendungen kommt zudem den Querschnittsthemen elektromagnetische Verträglichkeit, Robustheit, Resilienz, Vernetzungsfähigkeit, Qualität und Wirtschaftlichkeit für den Einsatz im industriellen Umfeld eine hohe Bedeutung zu. Ebenso sollte die Anpassung an standardisierte industrielle digitale Kommunikationsprotokolle angestrebt werden. Arbeiten, die der Normung und Standardisierung z. B. der Schnittstellen für Industrie 4.0 und der Semantik dienen, sind ausdrücklich erwünscht.