Fertigungsanlagen der Zukunft, die sogenannten Cyber Physical Production Systems für Industrie 4.0, sind hochkomplexe, intelligente Systeme mit einer Vielzahl von Komponenten, die reibungslos ineinander greifen müssen. Noch komplexer ist die eingebettete Software, die diese Systeme steuert. In einem Verbund von sieben Partnern entwickelt das Forschungsvorhaben EffektiV Methoden und Werkzeuge zur Fehlereffektsimulation, um in frühen Entwurfsphasen die Auswirkungen von Fehlern unter Verwendung virtueller Prototypen zu analysieren. Dadurch lässt sich die Steuerungssoftware gegenüber verschiedensten Fehlern durch umfangreiche Stresstests absichern. Außerdem wird eine umfassende Betrachtung aller relevanten Fehlerszenarien frühzeitig möglich. Iterationen mit kostspieligen Nachbesserungen, eingeschränkte Funktionalität oder gar die Gefährdung des Produkterfolgs mit der einhergehenden Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit können so vermieden werden.
Die zu entwickelnde Fehlereffektsimulation wird es erlauben, die Reaktion komplexer Systeme für die Fertigung der Zukunft genauso wie für Systeme der Automobil- und Sicherheitstechnik auch gegen solche Fehler abzusichern, die in den bisherigen Tests mit realen Hardware-Aufbauten kaum oder gar nicht durchgespielt werden können. Dadurch wird die Sicherheit der Systeme, trotz ihrer schnell wachsenden Komplexität, weiter erhöht. Zudem wird die effiziente Entwicklung sicherer, zuverlässiger und robuster Produkte z. B. gemäß der Normen IEC 61508 und ISO 26262 entscheidend unterstützt. EffektiV betrachtet dabei alle relevanten Komponenten entlang der Wertschöpfungskette. Damit können zukünftig frühzeitige und umfassende Aussagen über das Systemverhalten im Fehlerfall gemacht werden und bereits in die Produktentwicklung einfließen. EffektiV ermöglicht so eine Erhöhung der Innovationsgeschwindigkeit und damit einen zusätzlichen Wettbewerbsvorteil auf dem Gebiet sicherheitssensibler Systeme.